@OhWeh In der Diskussion geht es um #Wehrpflicht bzw. dann irgendwann später mal darum, wer zum Krieg eingezogen wird. Für Frauen gab es in Deutschland nie eine Wehrpflicht. Hüben nicht und drüben nicht. Wenn eine Frau zur Armee möchte, kann sie das. Das ist Teil der Gleichberechtigung und war in der DDR auch schon so inklusive Offizierslaufbahn. Als Frau muss man aber nicht.
Ich war nicht bei der Bundeswehr, weiß also nicht, wie es in einer demokratischen Armee mit Nazi-Netzwerken ist, aber ich habe schon in der Schule gelernt, Euch mit automatischen Waffen zu töten. Ich habe das abgelehnt, denn ich bin davon ausgegangen, dass die Menschen im Westen uns genauso wenig töten wollten, wie ich sie.
Wenn man dieses Argument versteht, weil wir doch alle Deutsche sind, aber irgendwie findet, das sei mit Russen oder Chinesen anders, dann ist man ein Nationalist und Rassist.
Ansonsten war es Teil der ätzenden Propaganda und Indoktrination im Osten, dass die Mädchen uns in der Schule dazu drängten, „freiwillig“ drei Jahre statt der obligatorischen 1 1/2 zur Armee zu gehen. Ich werde die Situation nie vergessen: Die 11 Klasse saß im Kreis (Es waren alle in der FDJ.) und jemand fragte: „Na, Stefan? Was tust Du für den Frieden?“ Jetzt sollen die Männer halt für die Freiheit kämpfen. Immerhin konnte man im Westen verweigern. Im Osten gab es Gefängnis für Totalverweigerer.
Der #Lumpenpazifist kam aus dem Artikel. Und dann hat es der Hashtagvorschlag bei mir noch mal getriggert. Die Diskussion ist ja inzwischen alt. Auch wir beide haben darüber schon oft gesprochen. Ich weiß, das #Pazifismus nicht einfach ist, es ist irgendwie eine Luxusposition. Aber die Glückwünsche sind durchaus ernst gemeint. Wenn man sich entschieden hat und damit leben kann, ist das prima. Es kann nur sein, dass man dann, wenn man wirklich getötet hat, ein psychisches Wrack ist. Das nennt sich posttraumatische Belastungsstörung. Dann ist man ein Held oder eine Heldin, aber es ist wahrscheinlich schlimmer als wenn man gefallen wäre.