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#borderline

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"Das aktivierte Reaktionsspektrum des Kindes reicht von ereignisbezogenen Restwahrnehmungen bis zu Gefühlen von Auflösung, Zerfließen, Zerreißen, Abstürzen usw. Letztere Empfindungen erweisen sich langfristig als zu frühen pränatalen Traumen zugehörig. Bei schwerwiegenden Geheimhaltungsgeboten kann die Zentrierung auf die frühen Traumata als Versuch gelten, spätere sexuelle Misshandlungen abzuwehren.

In jedem Fall sind die Impulse beider Traumafolgen in sich und miteinander „fixiert" und „eingefroren"', verflochten zu einem gemeinsamen Widerstandsgeschehen.

Rohde-Dachser (1994, S. 88) beschreibt diese Zusammenhänge im Rahmen einer Diskussion zur Bedeutung vor allem sexueller Gewalterfahrungen für die Borderline-Entwicklung: "Die Spaltung der Objektbeziehung betrifft hier offensichtlich die Beziehung zu einem wichtigen Objekt der Kindheit, das zutiefst gehasst wurde und das man gleichzeitig zum eigenen Überleben brauchte. Da der sexuelle Missbrauch in der Biographie von Borderline-Patienten ganz überwiegend vom Vater verübt wird ..., sind es offenbar vor allem die Gefühle ihm gegenüber, die die missbrauchte Tochter auf diese Weise spalten muss. Sofern in den beschriebenen Untersuchungen von der Mutter die Rede ist, ist es eine Mutter, die abwesend ist oder die ihr Kind vernachlässigt... Das würde bedeuten, dass Borderline-Patienten und -Patientinnen bereits in den ersten Lebensjahren vor allem im Umgang mit der Mutter den Einsatz bestimmter Abwehrmechanismen (vor allem der Spaltung) erlernt haben, der es ihnen später ermöglichte, das durch den Vater erlittene Trauma in ähnlicher Weise zu verarbeiten".

Traumatisierungen hinterlassen im Kind ein Gefühl ohnmächtigen Ausgeliefertseins an die sich wiederholenden Qualen, eine stark angstgetönte Abhängigkeit vom Täter und einen Grad von Verlassenheit, der jede Hoffnung auf Hilfe unmöglich erscheinen lässt. Das Kind ist dem Geschehen ausgeliefert und infolge der daraus entstehenden Spaltung nachfolgend in Beziehungen auch darauf fixiert. Zugleich ist das Kind in der paradoxen Situation, seinen dazugehörigen Wahrnehmungen nicht trauen zu dürfen, zum Schutz vor dem Bewusstwerden der Erfahrung. Aus diesem Grund verleugnet es die doppelbödige Verwirrung im Familiensystem. Gleichzeitig muss das Kind ein paralleles kumulatives Bild über die Täterpersonen erschaffen und in der Spaltung halten, um die scheinbare Normalität des Alltags mit diesen außerhalb des traumatischen Geschehens leisten zu können."

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from 2007 to 2019, the photographer valerio vincenzo documented 20000 km of open borders as a contrast to the right-wing narrative of closed borders with patrolling soldiers, barbed wire and walls. This is part of a project borderline - frontiers of peace, very interesting
valeriovincenzo.com/BORDERLINE
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valeriovincenzo.comBORDERLINE — Valerio VincenzoBORDERLINE/ FRONTIERS OF PEACE (2007-2019) What is a border?    From 2007 to 2019, I documented...

Von 2007 bis 2019 hat der fotograf valerio vincenzo 20000 km offene grenzen dokumentiert, so als kontrast zum rechten narrativ der geschlossenen grenzen mit patroullierenden soldat*innen, stacheldraht und mauer. Das gehört zu einem projekt borderline - frontiers of peace, sehr interessant
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valeriovincenzo.comBORDERLINE — Valerio VincenzoBORDERLINE/ FRONTIERS OF PEACE (2007-2019) What is a border?    From 2007 to 2019, I documented...

Wechsel zwischen Wut, Schmerz und Schuldgefühlen

"Ist die erste Erleichterung über die Trennung abgeklungen und beginnt der Partner langsam sein eigenes Leben wieder zu ordnen, ist er in den meisten Fällen einem Wechsel von starken Wut-, Schmerz- und Schuldgefühlen ausgesetzt. Zum einen ist da die Wut auf die Borderline-Persönlichkeit, zum anderen die Wut auf sich selbst, sich auf eine derart zerstörerische Beziehung eingelassen zu haben. Diese Gefühle werden abgelöst von dem eines großen Schmerzes, einen überaus geliebten Menschen verloren zu haben. Es entstehen auch immer wieder große Schuldgefühle, die Borderline-Persönlichkeit verstoßen, mit der Krankheit alleine gelassen zu haben und mit Befürchtungen der Partner könnte sich nun etwas antun.

In der Phase der Wut erinnert sich der Partner an alle destruktiven Handlungen, die er über sich ergehen lassen musste. Seien es Beschimp-fungen, Demütigungen, Erpressungen, seelische oder körperliche Gewalt. Man hat das Gefühl, unglaublichen Schrecklichkeiten ausgesetzt gewesen zu sein. Man möchte schreien vor Wut, hat vielleicht Gewaltphantasien gegen den Partner. Erzürnt sich über die Menschen, die den Partner zum Borderliner gemacht haben, die ihn zerstörten und man nun selbst unter der Vernichtung der armen Seele leiden muss. Man gerät in Rage, wie es sein kann, dass ein Mensch einen anderen auf skrupelloseste Weise manipulieren kann. Sind eventuell noch Kinder mit im Spiel und werden sie, wie üblich, als Machtinstrument missbraucht, bricht die Wut noch viel stärker hervor und ist gepaart mit einem Gefühl des hoffnungslosen Ausgeliefertseins auf Jahre hinaus. Eine andere Variante der Wut, die auch immer wieder auftaucht, ist der Zorn auf sich selbst, warum man es zugelassen hat, dass ein anderer Mensch einen zerstört. Häufig wird den Partnern hier erst bewusst, in welch tiefer Abhängigkeit sie sich bereits befanden, dass die Abhängigkeit bereits so groß war, dass sie die Zerstörung an sich selbst nicht einmal mehr richtig bemerkten. Ebbt die Wut ab, stellen sich wieder Schuldgefühl ein. Man klagt sich an bis hin zur Selbstzerfleischung. Man kann sich selbst nicht verzeihen.

Und dann kommt der tiefe, tiefe Schmerz, einen geliebten Menschen verloren zu haben. Sich den Menschen aus dem Herzen herausgerissen zu haben. Die Partner erinnern sich an die schönen Zeiten. Die schönen Erlebnisse, die Nähe, die Liebe, den besten Sex des Lebens, die Anerkennung, an das „aufgeräumt sein". Manchmal ist die Erinnerung an die Borderline-Partnerin/den Borderline-Partner auch nach Monaten noch so frisch, als hätte man sie/ihn erst vor einer Stunde noch gesehen, gefühlt und sei ihr/ihm nahe gewesen. Es entsteht ein unendlich tiefes Trauergefühl. Dieses wird häufig noch vom Gefühl der Hoffnungslosigkeit begleitet, denn wenn ein Partner einer Borderline-Persönlichkeit, die Destruktivität der Beziehung wirklich erkannt hat, weiß er, dass es kein Zurück mehr gibt, denn das wäre die absolute Selbstaufgabe, zu vergleichen mit dem eigenen Tod. Auch diese Tatsache ist bei den meisten „normalen" Trennungen anders, hier kann der Trauernde immer noch hoffen, wenn er will. Die Tränen, die in „selbstgewählter" Hoffnungslosigkeit geweint werden, sind nicht wirklich erleichternd. Wenn sie fließen, schmerzen sie zwar, aber sie reinigen nicht die Seele, wie die Tränen, die in Hoffnung geweint werden.

Während der nächsten Wochen und Monate werden Sie immer wieder hin- und her gerissen zwischen den Gefühlen. Einen Tag fühlen Sie sich vielleicht stärker und sind sachlicher, bis Sie am darauf folgenden eventuell die Wut übermannt. Am nächsten Tag werden Sie durch irgendetwas an Ihre Liebe erinnert und Trauer und Schmerz wird Sie überkommen.
Am darauf folgenden Tag wiederum empfinden Sie vielleicht Schuldgefühle oder Scham. Oder es taucht wieder in großen Lettern die Frage auf: WARUM?

Haben Sie eine gewisse Zeit die wechselnden Gefühlsbäder von Wut, Schmerz und Schuldgefühlen und die endlosen Fragen nach dem Warum durchlebt, werden Sie eine Phase der inneren Lähmung erfahren. Denn nach einer gewissen Zeit werden Sie erschöpft sein, es satt haben, ständig wechselnden Gefühlen ausgesetzt zu sein und keine befriedigende Antwort auf Ihre Fragen gefunden zu haben. Sie werden sich fragen, wie lange das noch so weitergehen soll, wann Ihre Borderline-Partnerin/Ihr Borderline-Partner endlich aus Ihrem Kopf und vor allem aus Ihrem Herzen verschwunden sein wird. Vielleicht werden Sie das Gefühl haben, dass das Leben draußen an Ihnen vorüberzieht. Vielleicht werden Sie sich aus Ihrem sozialen Gefüge zurückziehen, weil Ihnen alles zu viel ist.

Später stellt sich eine neue Frage aus einer etwas entspannteren Perspektive: Was ist da mit mir passiert? Sie fragen sich, wie es geschehen konnte, dass ein Mensch Sie als Erwachsenen in Ihren eigenen inneren Strukturen derart erschüttern konnte, dass Sie nun Ihre Werte nicht mehr wahrnehmen können? Es könnte Ihnen vorkommen, als wären Sie einer Gehirnwäsche unterzogen worden. Es könnte ein Gefühl entstehen, dass alles in Ihrem Leben, das Sie bisher bezüglich Ethik, Moral, sinnvollem Fluchtverhalten und der Sicherheit des Geliebtwerdens über den Haufen geworfen wurde.

Es ist typisch für Angehörige, immer wieder von einem uberaus großen Schuldgefühl gegenüber der Borderline-Persönlichkeit übermannt zu werden, weil Sie sich getrennt haben, im Stich gelassen haben, gar öffentliche Schritte gegen die Person eingeleitet haben. Es ist in diesem Zusammenhang wichtig für Sie, klar zu erkennen, dass eine Borderline-Persönlichkeit Sie dazu bringen kann, Dinge zu tun, die Sie mit einem "normalen" Menschen nie tun würden. Wenn sich also deswegen wieder Schuldgefühle bei Ihnen einstellen, machen Sie sich bewusst, dass Sie sich gegen ein destruktives Verhalten Ihrer Partnerin/Ihres Partners gewehrt haben. Sie haben beispielsweise Gerichte und Polizei eingeschaltet, weil Sie den Terror nicht mehr ausgehalten haben und nicht, weil sie einem kranken Menschen Böses antun wollten. Mit ziemlicher Sicherheit hätten Sie dies ohne Grund nie getan. Die Borderline-Persönlichkeit hat die Handlungen bei Ihnen ausgelöst, nicht umgekehrt."

-- Sonja Szomoru: #borderline brach herz

starks-sture-verlag.de/buecher

traum-und-verantwortung.de/zit

www.starks-sture-verlag.deborderline brach herz: Sonja SzomoruHilfe zur Trennungsverarbeitung für Borderline-Partner