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#abstinenz

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Nach den 'zweifelhaften' geistigen Ergüssen so mancher Polit- und Pseudopolitprominenz in den zurückliegenden Tagen verordne ich mir zum Wohle des allgemeinen Gemütgleichgewichts für die kommenden 48 Tage politische #Abstinenz. Der #Wahlkampf2025 zeichnet sich jetzt schon als der #Sinnentleerteste und #Publistischste seit der Wiedervereinigung aus.

zdf.de/nachrichten/politik/deu

ZDFheute · Bundestagswahl 2025: Wahlkampf startet in heiße PhaseVon ZDFheute

"Der Handlungsbedarf war offensichtlich, schließlich sterben jedes Jahr rund 74.000 Deutsche an den Folgen des Konsums. 1,6 Millionen Deutsche sind abhängig. Der Schaden für die Volkswirtschaft liegt bei jährlich 57 Milliarden Euro." "...Verfügbarkeit sowie Erschwinglichkeit von Alkohol einschränken, scheint ein solcher Schritt im Hochkonsumland Deutschland unvorstellbar."

#Abstinenz #Alkohol #Lobby

Quelle:
tagesspiegel.de/gesellschaft/g

Der Tagesspiegel · Gesetzesvorhaben stillschweigend begraben: Die ungesunde Macht der deutschen AlkohollobbyVon Sebastian Leber

@Labonitamascota

Warum alle über #Abstinenz sprechen? #GermanAngst - und vielleicht die kluge Erkenntnis: #Alkohol ist, wie #Cannabis, #Heroin, #Kokain & Co. eine elende #Droge, zerstört #Körper, #Geist, #Psyche, betäubt Gefühl, fördert miese Entscheidungen für #Gewalt und gefährliche Situationen. Mit Alkohol kapitalisieren eklige Drogenhändler unseren Wunsch nach einem erträglichen Leben.
Das ist nur meine kleine Straßen-Erkenntnis. Die ich niemandem aufzwingen würde.

#Abstinent macht Spaß!

In meinem Leben gibt es ein interessantes Paradox: Je älter ich werde, desto mehr Medikamente nehme ich (yey, Schilddrüse!) während ich in Summe aber immer weniger Drogen zu mir nehme… Let me explain.

Ich war ca. 15 als ich es für eine gute Idee hielt, mit dem Rauchen zu beginnen. Meine Eltern rauchten beide wie Schlote. Meine Mutter verbrauchte bis zu 5 Schachteln Zigaretten am Tag, mein Vater hielt mit 3 tapfer mit. Als ich auch zu rauchen begann, kamen die beiden aber nicht etwa auf die Idee sich selbst als schlechtes Beispiel zu positionieren sondern erlaubten mir daheim zu qualmen. Das Argument dazu: „wenn wir es verbieten, macht er es heimlich“, gepaart mit „wenn wir es schon so vorleben können wir es ja schlecht verbieten“. Was für ein Schwachsinn, ehrlich.

Prompt war ich jedenfalls in der Schule der Typ mit den lässigen Eltern bei denen wir ganz offen am Stengel ziehen konnten und der überquellende Aschenbecher zog in meinem Jugendzimmer ein… Seufz. Als ich 18 wurde rauchte auch ich 3 Schachteln am Tag, meist selbstgedreht um meine Finanzen unter Kontrolle zu halten.

Analog zum Rauch begann ich mit 16 im Freundeskreis auch gelegentlich Alkohol zu trinken. Auch da waren meine Eltern schlechte Vorbilder. 2-3 Bier waren abends ganz normal, ich wuchs ja in Bayern auf. Wenn es warm wurde trank man in meinem Elternhaus außerdem Weißweinschorle und am Wochenende nahm der Verbrauch auch gerne mal zu.

Ach und dann noch: Kaffee. Ich erinnere mich nicht genau wann ich anfing morgens Kaffee zu trinken. Ich war vermutlich auch irgendwas um die 14 als sich zur Cola Kaffee gesellte…

Anfang 20 sah mein „Drogenkonsum“ also wie folgt aus: 3 Schachteln Zigaretten pro Tag, 1-2 Bier abends (zu entsprechenden Anlässen auch mal mehr) und 3-6 Tassen Kaffee über den Tag verteilt, gerne auch mal eine Cola zwischendurch. Aber wenigstens war ich gesund.

Das Rauchen war die erste Angewohnheit die ich versuchte wieder abzulegen. 8 Jahre lang hatte ich mir selbst und anderen erzählt, ich rauchte ja des Genusses wegen, hatte aber inzwischen einen morgendlichen Hustenanfall der definitiv keinen Spaß mehr machte und das nagende Gefühl mich und andere zu belügen wenn ich das als selbstgewählt und erstrebenswert darstellte. Irgendwann setzte sich der Vorsatz fest mit dem Mist aufzuhören. Es war nicht einfach, ich brauchte mehrere Anläufe, aber inzwischen ist diese Zeit über 20 Jahre her.

Der Alkohol dauerte etwas länger. Zu Bier war irgendwann gelegentlicher Rotwein gekommen. Ich trank zwar nicht täglich Alkohol, aber trotzdem gab es immer Vorräte im Haus und es verging kaum eine Woche ohne nicht mit der Liebsten oder Freunden mindestens eine Flasche Wein geleert zu haben. Ich war fit, lief jede Woche 5, ging regelmäßig Klettern und hatte beschlossen, der Optik wegen Gewicht loszuwerden. Was wenn ich einfach mal auf Kohlehydrate verzichte? Alkohol gehört da dazu und so erklärte ich es zu einem Projekt einfach mal einen Monat keinen Wein und kein Bier anzufassen. Meine Liebste schloss sich an und aus einem Monat wurde schleichend ein Quartal, dann ein Jahr und nun sind es auch schon knapp 10 Jahre. Der Haupteffekt für uns war, dass wir nach einem Monat aussetzen schon den Geruch von Alkohol widerlich fanden… So wurde unsere Abstinenz praktisch zum Selbstläufer der bis heute anhält. Weil wir auch mal andere Kaltgetränke als Wasser und Limo wollten probierten wir uns über die Jahre auch durch diverse Alternativgetränke und entdeckten die Welt des alkoholfreien Gins und alkoholfreien Weines. Glaubt es oder nicht – das Zeug kann schmecken!

Was über die Jahre allerdings konstant blieb war unser Kaffeekonsum. Wir sind Kaffeesnobs mit überdimensioniertem Bohnenverbrauch und Cappuccino, Espresso & Co gehört untrennbar zu unserem Alltag. Weil wir den Kaffee gewohnt waren, wirkte der auch nicht. Wir konnten spät abends noch beliebige Mengen trinken und trotzdem schlafen. Trotzdem hatten wir all die verbreiteten Sprüche drauf. „Ich brauch meinen Morgenkaffee um in die Gänge zu kommen.“, „Boah bin ich müde, erst mal einen starken Kaffee!“, „Ohne Kaffee komm ich nicht durch den Nachmittag“…

Wir hätten daran auch nie etwas geändert, wäre da nicht einmal ein Fehlkauf aufgetreten. Versehentlich hatten wir statt unserer normalen Bohnen entkoffeinierten Kaffee gekauft und als wir beschlossen, den einfach mal zu probieren, schmeckten wir keinen Unterschied… und fühlten uns auch nicht anders.

Davon ausgehend stellt sich wirklich die Frage: Wenn du denselben Geschmack bekommst und die Wirkung kaum bemerkbar ist – warum dann darauf bestehen den Körper weiterhin mit Koffein zu fluten? Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben zwar noch regulären Kaffee im Haus, benutzt wird aber fast ausschließlich noch der entkoffeinierte…

Wir trinken also alkoholfreien Wein, alkoholfreies Bier und koffeinfreien Kaffee und finden das ganz normal. Da kommt es schon mal vor, dass wir Besuchern diese Ersatzprodukte hinstellen und wenn wir daran denken, weisen wir darauf hin und fragen, ob sie probieren wollen.

Die wirklich spannende Beobachtung: Wenn wir bei Kaffee oder Alkohol fragen, gibt es geradezu vehemente und nahezu universell Ablehnung, selbst wenn wir wirklich betonen, dass das Zeug lecker ist. In solchen Fällen kommt dann der reguläre Kaffee zum Einsatz und früher haben wir auch mal in Vorausschau ein paar Flaschen „richtiges“ Bier oder Wein gekauft. Wir wollen ja gute Gastgeber sein.

Meine Kids haben aber schon diverse Male einfach vergessen (oder waren zu faul) darauf hinzuweisen und dann wird unser Kaffee im Allgemeinen als sehr lecker gelobt, die Leute merken den Unterschied nicht und nehmen auch gerne nach. Dasselbe mit dem Wein: Wissen die Leute nicht, dass sie alkoholfrei trinken schmeckt ihnen das Getränk. Fragen wir vorher, dann wird meist skeptisch probiert oder direkt abgelehnt…

Ich finde das erstaunlich.

Einerseits betonen viele sobald sie von unserem Lebenswandel hören reflexartig, wie sehr es ihnen nur auf den gelegentlichen und vor allem ausgesprochen mäßigen Genuss ankäme… Kaum dass man ihnen die Wahl lässt, bestehen aber aller auf den Buzz. Es muss schon die Droge drin sein, sonst braucht es das Zeug ja gar nicht, hm? Das geht so weit, dass ich immer wieder mal die Frage „Wenn du keinen Alkohol magst, warum trinkst du dann alkoholfreies Bier?“ beantworten muss. Was für eine absurde Frage…

Es ist ja nicht so, dass ich kein Bier mag, ich mag nur den Alkohol nicht. Analog bei Kaffee: Ich kann den in rauen Mengen trinken ohne des Geschmacks überdrüssig zu werden – warum dann unbedingt auf der Droge bestehen?

Außer, ihr seid einfach alle deutlich süchtiger und deutlich weniger Genussmenschen als euch lieb ist, hm? 🙂

Frau Tschurtschenthaler und der Fußball Der Wert der Masse Kreative Maschinen Wie bist du? Fein.

#abstinenz #alkohol #kaffee #lifestyle #nikotin #selbstmedikation

https://taeglichkeiten.kopfstim.me/ihr-seid-doch-alle-suechtig/