Angriff auf den „roten Winkel“
Vor einiger Zeit vernahm man lautstarkes Getöse aus dem #Berliner #Innensenat und vom hessischen Innenminister. Sie forderten die #Innenministerkonferenz und die #Bundesinnenministerin auf, den „roten Winkel“, den sie glaubten als „#Hamas-Symbol“ denunzieren zu können, zu verbieten. Sie stützten sich dabei auf einzelne Fotos aus #Kreuzberg und einigen Stadtteilen #Londons, wo an öffentlichen Stellen ein längliches rotes Dreieck – angeblich zur „Feindmarkierung“ – zu sehen war.
Wie wenig historische #Bildung muss in den Köpfen dieser #Politiker angekommen zu sein, wenn sie glauben, dies sei der „rote Winkel“?
Wir erinnern daran: Der „rote Winkel“ war die „#Feindmarkierung“ des NS-Regimes gegen seine politischen Gegner und später aller #Häftlinge aus den überfallenen Ländern, die in den #Konzentrationslagern den roten Winkel mit einem #Nationalitätenbuchstaben tragen mussten. Sie trugen ihn – nach der Befreiung von #Faschismus – mit Stolz, in dem Bewusstsein, den faschistischen #Terror überstanden zu haben und sich dem politischen #Vermächtnis der Überlebenden – bis heute – verpflichtet zu fühlen. Wer also glaubt, den „roten Winkel“ verbieten zu können, der versucht damit das europäische antifaschistische Vermächtnis zu verbieten.
Vor einigen Jahren tönte schon einmal die #Trump-Regierung, man müsse „die #Antifa“ als #Terrororganisation brandmarken. Damals nahmen Politiker der #CDU/#CSU diese „Vorlage“ gerne auf. Heute denunziert die ungarische #Staatsanwaltschaft „die Antifa“ als internationales #Terrornetzwerk und die bundesdeutsche #Justiz liefert Beschuldigte auf fragwürdiger Grundlage nach #Ungarn aus.
Solche Angriffe auf die Idee des #Antifaschismus und ihre Organisationen sind in der BRD nicht neu. Immer wieder versuchten Bundes- und Länderregierungen Antifaschismus zu denunzieren und dessen Symbole zu kriminalisieren. Schon zweimal untersagte die Berliner Regierung am 8./9. Mai ein würdiges Gedenken an die #Befreier und die #Befreiung durch die militärischen Kräfte der Anti-#Hitler-Koalition. Mit #Polizeieinsatz wurde die öffentliche Präsentation deren Symbole an #Gedenkorten in Berlin unterbunden.
Selbst mit dem Mittel des #Steuerrechts, dem versuchten Entzug der #Gemeinnützigkeit für die VVN-BdA, wurde antifaschistische Arbeit torpediert. Einer breiten gesellschaftlichen #Solidarität war es zu verdanken, dass dieser Angriff auf die älteste überparteiliche antifaschistische Vereinigung in unserem Land abgewehrt werden konnte.
Gegen solche politische Bestrebungen treten wir – gemeinsam mit anderen europäischen Antifaschisten – auf. Die Bewahrung des politischen Vermächtnisses der #Überlebenden der Lager und #Haftstätten, die Würdigung der Befreier und der Befreiung sind unser Leitmotiv.
Der „rote Winkel“ bleibt unser Symbol. Der lässt sich nicht verbieten!
#Lagerarbeitsgemeinschaft #Buchenwald-Dora e.V.
#Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/ Freundeskreis e.V.
https://www.trueten.de/archives/13325-Angriff-auf-den-roten-Winkel.html #Geschichtslosigkeit @antifaticker