Rechtsextreme inszenieren sich immer als Opfer. Egal ob sie verurteilt oder nur angeklagt werden. Es reicht sogar, Funktionären im TV kritische Fragen zu stellen. Niemand kann doch ernsthaft wollen, das als Konsequenz daraus für Rechtsextreme die normalen Regeln des Rechtsstaats nicht mehr gelten.
Finde es schlimm genug, wenn einige TV-Formate so sehr Angst vor der Opferinszenierung zu haben scheinen, dass sie bei extrem Rechten Politikern weniger oft kritisch nachhaken, selbst wenn sich wer offensichtlich rausredet. Kann doch keiner wollen, dass die Justiz sich davon beeinflussen lässt.
Bei einem Freispruch hätte ihre Blase sie als „mutige Heldin" gefeiert & die Anklage wäre als politisches Manöver diskreditiert worden. Gelder würden dann erst recht systematisch abgezweigt werden für eigene Zwecke - man hätte ja „gelernt", dass es keine Folgen hat. Sieht so fairer Wahlkampf aus?
Und stellt Euch jetzt mal vor, wie eben diese Partei sich empört hätte, wenn ähnliche Vorwürfe gegen die politische Konkurrenz im Raum gestanden hätten. „Korrupte Systemparteien", „Selbstbedienungsladen", „Vetternwirtschaft" wäre da noch das harmloseste gewesen.
Wer denkt, dass Rechtsextreme von der Justiz mit Samthandschuhen angefasst werden sollten, weil sie eine Verurteilung zur Opferinszenierung ausschlachten könnten, hat das Prinzip nicht verstanden. Es wird *immer* so gedreht, dass ihnen angeblich großes Unrecht angetan wurde. Und zwar egal was ist.
@kattascha Es geht sogar noch weiter: Wer in seiner Rolle als Journalist die Verurteilung einer Kriminellen als eine problematische Entscheidung darstellt (wie z.b. tagesschau), der wird zum Propagandaorgan. Der bedient die Logik der Populisten und manifestiert sie dadurch.